“Her musical hardware produces a lovely sound, at times almost human, with fine intonation and excellent control of vibrato.”
Jeffrey James, editor and composer, about the Carnegie Hall debut concert
Konzerte Singende Säge (Lame Sonore) und Klavier
Die Lame Sonore bespiele ich seit 2011. Dieses Instrument wird auch Singende Säge genannt. In England nennt man sie “musical saw” und in Frankreich “scie musicale”.
Die Lame Sonore wird nicht viel bespielt und vor allem nicht in den Niederlanden.
Zusammen mit der Pianistin Nanke Flach gebe ich regelmäßig “ein außergewöhnliches Konzert”. Außergewöhnlich, weil wir klassische Werke für Cello und Klavier aufführen, aber auch Werke für Lame Sonore und Klavier.
Vor kurzem haben wir während der Kunstnacht in Den Bosch (NL) und im Instrumentenmuseum De Vosbergen in Eelde (NL) gespielt. Außerdem haben wir beim Galakonzert des NNOs (Noord Nederlands Orkest) in De Oosterpoort in Groningen (NL) einen Auftritt gegeben.
Ein Kommentar nach dem Galaauftritt war: “Unsere Gäste waren sehr begeistert und vor allem das Überraschende, Kleine und Greifbare wurde sehr geschätzt. Die Singende Säge hat sich an diesem Abend auf eine großartige Weise präsentiert.”
Woher kommt meine Begeisterung für die Lame Sonore
Vor ein paar Jahren hat der Klang der Singenden Säge mich bezaubert. Im Baumarkt kaufte ich mir eine Betonsäge und probierte mit einem Bogen einen Ton zu machen. Nach einer Woche gelang es mir Happy Birthday zu spielen.
Danach habe ich meine erste Singende Säge bei der Firma Stiggelbout (spezialisiert in Schlagwerk) in Groningen bestellt. Auf des Suche nach einem größeren Klangregister, fand ich eine französische Ausführung: die Lame Sonore. Der “Stradivarius” unter den Sägen hat einen Tonumfang von 3,5 Oktaven. 2011 hat Alexis Faucomprez so eine Säge für mich gebaut.
Das bespielen der Lame Sonore gibt mir eine innerliche, musikalische Bereicherung. Weil es für dieses Instrument nur ein einziges Methodenbuch gibt, habe ich vieles selber herausfinden müssen, zum Beispiel neue Streichtechniken, das Finden der richtigen Spielhaltung und das Überwinden von spieltechnischen Dilemmas.
Das Repertoire für die Lame Sonore
Ein paar Komponisten haben kurz nach dem Zweiten Weltkrieg etliche kleine Musikstücke für die Lame Sonore komponiert. In meinem Repertoire befinden sich Kompositionen von u.a. Honegger, Koechlin, Dom Clémant-Jacob, Joseph Canteloube und Henri Sauget. Auch Musik, die nicht speziell für Lame Sonore geschrieben ist, sondern zum Beispiel für Cello oder Sangstimme, eignet sich für dieses Instrument.
Vor kurzem hat Harry Camstra (Komponist, Musiktheoretiker, Gesangslehrer und Chordirigent) speziell für unser Duo (Annette Scholten, Lame Sonore, und Nanke Flach, Klavier) ein Werk komponiert.
Geschichte und Entstehen der Lame Sonore
Jemand, der die Singende Säge bespielt, nennt man einen Säger oder eine Sägerin. Ein bekannter Säger war Jacques Keller (1900-1988). Er ist nicht nur der Entwerfer der Lame Sonore (und einem speziellen Griff für diese Säge), er hat auch bisher das einzige Studienbuch zur Singenden Säge geschrieben: “La Lame Sonore”.
Durch sein Spiel, sind ein paar Komponisten aufmerksam auf ihn und seine Säge geworden. Dies führte dazu, dass jetzt schon etliche Werke für dieses Instrument geschrieben worden sind und dass Arthur Honneger, sogar ein Solo für die Lame Sonore in seiner Oper Antigone komponiert hat.
In der Katholischen Kirche, wurde die Lame Sonore manchmal in der Funktion als Vorsänger benutzt. Der Klang kommt gut zu seinem Recht durch die Gewölbe einer alten Kirche.
In einem Dorf in Frankreich, in dem ich öfter bin, studiere ich regelmäßig in der Kirche und werde dann gefragt den Gottesdienst zu begleiten.
Es gibt viele verschiedene Geschichten zum Ursprung der Singenden Säge. Es sollen Holzfäller in Südamerika, Skandinavien oder in der Appalachen (USA) gewesen sein, die entdeckt haben, dass eine Säge einen Singenden Klang hervorbringen kann, wenn man sie biegt. Logischerweise könnte diese Idee überall dort entstanden sein, wo man eine Säge benutzte.
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